7 von 10 zugezogenen Fachkräften wollen längerfristig im Wallis bleiben

7 von 10 zugezogenen Fachkräften wollen längerfristig im Wallis bleiben

Viele der in den letzten Jahren ins Oberwallis zugezogenen Fachkräfte sehen in der sprachlichen Verständigung die grösste Herausforderung. Nichtsdestotrotz kann sich ein Grossteil von ihnen vorstellen, längerfristig in der Region zu bleiben. Wie integriert fühlen sie sich in der Region? Antworten auf diese und andere Fragen liefert die vierte Fachkräfteumfrage von valais4you.

Der Wirtschaftsboom sorgt für einen nachhaltigen Schub. Zwischen 2016 und 2022 sind dank des wirtschaftlichen Aufschwungs über 40’000 Personen ins Oberwallis gezogen. Setzt man diese Zahl mit den im selben Zeitraum Weggezogenen ins Verhältnis, bleibt ein positives Wandersaldo von plus 3850 Menschen bis Ende 2022. Das entspricht fast der Bevölkerung der Gemeinde Leuk. Nach einer vorangegangenen längeren Phase der Stagnation sind das beachtliche Zahlen, welche die Dynamik der Bevölkerungsentwicklung deutlich aufzeigen.

Über 500 Fachkräfte haben an Umfrage teilgenommen

Doch was denken die aus aller Welt in unsere Region zugezogenen Fachkräfte? Fühlen sie sich wohl im Oberwallis? Um bei ihnen den Puls zu messen, hat valais4you im ersten Halbjahr 2024 bereits zum vierten Mal seit 2018 eine Umfrage unter zugezogenen Personen durchgeführt. Insgesamt 506 Mitarbeitende von Lonza, Fernfachhochschule Schweiz, HES-SO, Matterhorn Gotthard Bahn und Bosch/Scintilla haben teilgenommen. Die online durchgeführte Umfrage stand in deutscher Sprache (266 Teilnehmende) und in einer englischen Variante (240) zur Verfügung. Seit Einführung der Umfrage haben noch nie so viele Personen die englischsprachige Umfrage ausgefüllt (2022: 195).

Die Befragung ermöglicht einige Rückschlüsse zu den Teilnehmenden selbst. Fast zwei Drittel der Personen, die an der Umfrage teilgenommen haben, sind zwischen 30 bis 50 Jahren alt. Ein Grossteil ist seit weniger als drei Jahren im Wallis (65 Prozent) und lebt mit einer Partnerin, einem Partner oder der Familie zusammen (59 Prozent). Der überwiegende Teil der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer stammt aus dem umliegenden Ausland: 39 Prozent verbrachten den grössten Teil ihres Lebens in Deutschland, weitere 44 Prozent im übrigen Europa. Nicht einmal 10 Prozent gaben die Schweiz an.

Fremdsprachige Fachkräfte zieht es eher ins französischsprachige Wallis

«Diese Zahlen spiegeln die Fakten der Bevölkerungsstatistik der letzten Jahre wider und belegen die zunehmende Internationalisierung der Region, wie wir sie schon länger feststellen können», sagt Niklaus Furger, Präsident von Visp und Vorsitzender des Steuerungsausschusses von valais4you – einer Initiative, die von Gemeinden, Kanton und den wichtigsten Unternehmen in der Region aufgebaut wurde. Valais4you setzt sich für optimale Rahmenbedingungen für Zuzügerinnen und Zuzüger ein und fördert unter anderem ihre Integration im Wallis.

Interessant ist auch ein Blick auf die Verteilung der Wohnorte der Befragten. Rund die Hälfte lebt in einer der drei grossen Zentrumsgemeinden Visp (23 Prozent), Brig-Glis (18 Prozent) oder Naters (9 Prozent). Während sich die deutschsprachigen Teilnehmenden eher im Oberwallis aufhalten, haben fremdsprachige Personen einen stärkeren Bezug zum Mittel- und zum Unterwallis. Insgesamt leben drei von zehn befragten Fachkräften nicht im Oberwallis, sondern im französischsprachigen Wallis (15 Prozent), im Kanton Bern (10 Prozent) oder in Italien (3 Prozent).

Attraktives Jobangebot als wichtigster Grund für Zuzug

Wie die Umfrage weiter zeigt, war bei einem Grossteil der Befragten ein attraktives Jobangebot der Haupttreiber für den Entscheid, ins Wallis zu ziehen (72 Prozent). Betrachtet man allein die englischsprachige Auswertung, zeigt sich, dass dieser Aspekt gar noch stärker gewichtet wird (78 Prozent). Bei mehr als der Hälfte spielten jedoch auch die Natur und die Landschaft in der Region eine Rolle (55%). 29 Prozent nannten überdies die Sport- und Freizeitmöglichkeiten und 19 Prozent Partnerschaft und Familie als Beweggründe, sich im Wallis niederzulassen.

Als besondere Hürde bei ihrer Ankunft im Wallis nehmen die befragten Personen die sprachliche Verständigung in der Region wahr. Gerade bei den fremdsprachigen Befragten erkennen 56 Prozent darin ein Problem. Deutlich niedriger, aber doch noch bei 10 Prozent, ist dieser Wert bei den deutschsprachigen Teilnehmenden. Mehr Unterstützung beim Umzug ins Wallis hätten sich die zugezogenen Fachkräfte in den Bereichen Steuerwesen (52 Prozent), Wohnungssuche (39 Prozent), Versicherungen (35 Prozent) oder Gesundheitswesen (34 Prozent) gewünscht.

Integration wichtig – insbesondere in den ersten drei Jahren

Die Frage, ob sie sich vorstellen könnten, bei einem Stellenwechsel im Wallis zu bleiben, bejahten 71 Prozent der Personen. Als Hauptgründe für einen künftigen Wegzug werden die fehlende Integration und sprachliche Barrieren genannt. Vor allem Fremdsprachige fühlen sich in den ersten drei Jahren kaum integriert – ab fünf Jahren Aufenthalt ist die mangelnde Integration dann allerdings kaum noch ein Thema. «Die Umfrage zeigt erneut die Wichtigkeit der Integration. Wollen wir neuankommende Fachkräfte längerfristig an unsere Region binden, müssen wir vermehrt einen Schritt auf sie zugehen», erklärt Adrian Steiner, Leiter von valais4you.

Quelle: Medienmitteilung

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