Das Bürgschafts- und Finanzzentrum (CCF AG), ein Partner der Wirtschaftsförderung Wallis, hat seinen Tätigkeitsbericht veröffentlicht. Darin heisst es, dass der CCF seinen eigenen Investitionsfonds für Industrie und junge Unternehmen aufstocken wird. Die CCF AG gibt darin auch an, dass bei 450 Gesellschaften sich die Verpflichtungen auf CHF 180 Millionen belaufen. Schliesslich bestätigt die CCF AG ihre Rolle als Koordinatorin des Finanzierungsfonds für die Walliser Unternehmen, insbesondere durch die operative Leitung des Impulsprogramms der Stadt Sitten seit Anfang des Jahres.
Erhöhung der Mittel der CCF AG für die Industrie und die jungen Unternehmen
Die CCF AG will künftig verstärkt daran arbeiten, den Begriff der Nachhaltigkeit in ihre Überlegungen zur Gewährung von finanzieller Unterstützung einzubeziehen und ein Portfolio von Finanzhilfen aufzubauen, die auf dieses Ziel abgestimmt sind. Der Druck auf die Kapitalrendite, hindert junge Unternehmen am organischen Wachstum und zwingt die Unternehmer regelmässig, sich bei ihren Entscheidungen von langfristigen statt von kurzfristigen Zielen leiten zu lassen. Aus diesem Grund ist die CCF AG bestrebt, in Zukunft Interventionen mit längeren Rückzahlungshorizonten anzubieten und langfristigen Kooperationen den Vorrang zu geben. Diese Unternehmensphilosophie entspricht einer nachhaltigen Sicht auf die Wirtschaft.
Um dies zu erreichen, arbeitet die CCF AG an der Erhöhung ihrer Mittel, insbesondere ihres eigenen Investitionsfonds und des vom Staat Wallis gespeisten Startkapitalfonds. Ihr eigener Investitionsfonds wird bis Ende 2023 von CHF 12,5 Millionen auf CHF 20 Millionen aufgestockt. Die wichtigsten institutionellen Anleger des Kantons werden sich mit CHF 5 Millionen an dieser Finanzierungsrunde beteiligen, deren Ziel es ist, die Unterstützungsmöglichkeiten zugunsten der Walliser Gesellschaften zu erhöhen. Zusätzlich wird eine neue Zuweisung von CHF 2.5 Millionen aus den Eigenmitteln des CCF diese wichtige Operation abschliessen.
Die CCF AG, Hauptkoordinatorin der Fonds und Mittel für die Walliser Unternehmen
Die CCF AG positioniert sich zunehmend als «Koordinatorin von Walliser Fonds». So hat der Kanton Wallis in den letzten Jahren die Organisation vermehrt für die Verwaltung spezifischer Unterstützungsprogramme für Unternehmen hinzugezogen, z.B. für die COVID-Hilfen, aber auch für den Fonds « MEM und Exportunternehmen». Bisher setzte sich das Portfolio für Finanzhilfen aus privaten (Kapital B, Baugarantien), kantonalen (Bürgschaften, Darlehen und Subventionen) und eidgenössischen (Bürgschaft Westschweiz) Mitteln zusammen. Nun wurde mit der operativen Verwaltung von kommunalen Fonds eine weitere Diversifizierung eingeleitet. Die Stadt Sitten hat nämlich vor kurzem ihr Impulsprogramm, vergleichbar mit einem Seed Money Fonds, lanciert, das mit jährlich Fr. 400’000.-. dotiert ist. Das Programm verfügt über ein eigenes Entscheidungskomitee und die CCF AG ist für die die operative Bearbeitung der Anträge zuständig.
Ergebnisse 2022 auf Vorjahresniveau und laufende operative Konsolidierung
Im Jahr 2022 erhielten 124 von 186 gesuchstellende Unternehmen verbindliche Finanzierungsvorschläge in der Höhe von insgesamt CHF 35 Millionen. Für 110 Gesellschaften wurden 1’045 Baugarantien im Wert von CHF 33 Millionen ausgestellt. Das Total der Verpflichtungen per 31.12.2022 beläuft sich somit auf CHF 186 Millionen.
Das CCF ist in den letzten Jahren ausserordentlich gewachsen, wobei sich die Verpflichtungen in weniger als 10 Jahren verdoppelt haben. Dies ist auf seine Tätigkeit zurückzuführen, die anfänglich der Industrie und den Start-ups gewidmet war und später auf das Handwerk und den Handel (2009), den Tourismus (2016), den Wein- und den Bergbahnsektor (2018 und 2019) und schliesslich auf die Behandlung von Härtefällen (2020) ausgedehnt wurde.
Quelle: CCF