Das Cleantech-Jungunternehmen DePoly mit Sitz im Campus Energypolis in Sitten hat den Bau einer Demonstrationsanlage angekündigt. Sie entsteht am Chemiestandort Monthey und wird die erste Recyclinganlage für Kunststoffmonomere in der Schweiz sein. Die Inbetriebnahme soll bis Ende des ersten Halbjahres 2025 erfolgen – es werden rund 30 Arbeitsplätze geschaffen. Das ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung des Jungunternehmens, der gleichzeitig den dynamischen Technologiestandort Wallis ins Schaufenster rückt.
«Der Bau unserer Demonstrationsanlage ist der nächste Meilenstein für DePoly. In den letzten drei Jahren haben wir durch das Testen von mehr als hundert Rohstoffkombinationen ein tiefgreifendes technologisches Know-how und modernste Verfahren entwickelt. Dadurch konnten wir unsere Prozesse in einem beispiellosen Tempo optimieren und anpassen, während wir gleichzeitig unsere Qualitätsstandards auf sehr hohem Niveau halten konnten. Die neue Anlage wird die Skalierbarkeit und den technisch-wirtschaftlichen Vorteil unserer Technologie im industriellen Massstab demonstrieren», betont Bardiya Valizadeh, technischer Direktor und Mitgründer von DePoly.
DePoly hat eine innovative Lösung für die Plastikherausforderung, mit der die Welt heute konfrontiert ist, entwickelt. Nachdem das Unternehmen seine Pilotanlage seit 2021 mit Unterstützung des Energypolis Campus erfolgreich aufgebaut, betrieben und weiterentwickelt hat, hat das Unternehmen nun mit dem Bau einer Demonstrationsanlage in Monthey auf dem Gelände von CIMO begonnen. Sie wird über eine erhöhte Zuführungskapazität verfügen und jährlich bis zu 500 Tonnen Kunststoffe (PET/Polyester) verarbeiten können.
Eine Pionierfabrik in der Schweiz
Diese Anlage, welche die erste ihrer Art in der Schweiz ist, wird die Möglichkeit bieten, unsortierte, unbehandelte und gemischte Ströme von Textil- und Verpackungsabfällen aus Verbraucherkreisen und der Industrie zu recyceln.
Mit ihrer Technologie werden PET-Kunststoffe unter sehr geringem Energieaufwand in Rohmonomere in Neuwarequalität zerlegt. Die Monomere können in der Folge zur Herstellung von recycelten PET-Produkten verwendet werden, die mit ihren erdölbasierten Gegenstücken identisch sind. Dadurch wird die Notwendigkeit der Erdölförderung zur Herstellung von neuem Kunststoff verringert.
Monthey als Beispiel für Fabriken auf der ganzen Welt
«Dank seiner Infrastruktur bietet der Standort für viele Unternehmen interessante Vorteile. Diese Vorteile haben auch DePoly dazu bewogen, auf die Standortverwantwortlichen zuzugehen, um die eigenen Expansionspläne vorzustellen. Wir freuen uns, das Unternehmen in seinem neuen Gebäude in Monthey begrüssen zu können», so Helge Huerkamp, Direktor von CIMO (Compagnie industrielle de Monthey SA).
Die Demonstrationsanlage wird es DePoly ermöglichen, PET-/Polyesterabfälle von lokalen und internationalen Kunden in grösserem Umfang zu verarbeiten, und gleichzeitig in den nächsten Jahren als Modell für die Skalierung seiner Anlagen weltweit dienen.
DePoly soll eine innovative Lösung für Kundinnen und Kunden aus der Bekleidungs-, Lebensmittel- und Automobilbranche bieten, die ihre Materialien mit geringer Umweltbelastung recyceln und dabei auf herkömmliche Methoden wie Verbrennung oder Deponierung verzichten wollen. Das Start-up richtet sich auch an eine Kundschaft, die ein hochwertiges Recyclingprodukt wünscht, das ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe hergestellt wird.
Nach dem Start der Bauphase geht DePoly aktuell davon aus, dass die Demonstrationsanlage bis zum Ende des ersten Halbjahres 2025 den Betrieb aufnehmen kann. Die Anlage wird eine Grundfläche von fast 1500 Quadratmetern für eine jährliche Gesamtverarbeitung von 500 Tonnen PET/Polyester-Kunststoffen pro Jahr haben und bis zu 30 direkte und indirekte Arbeitsplätze in der Region schaffen.
«Die neue Anlage wird die Skalierbarkeit und den technisch-wirtschaftlichen Vorteil unserer Technologie im industriellen Massstab demonstrieren».
Bardiya Valizadeh, technischer Direktor und Mitgründer von DePoly
Quelle: Pressemitteilung DePoly