Prostatakrebs anders behandeln: AlphaOnco Swiss setzt auf eine innovative Behandlung, die einfach anzuwenden und auch in Gebieten mit unzureichender Gesundheitsversorgung zugänglich ist. Das Start-up wurde im BioArk in Monthey ins Leben gerufen und von Dr. Edouard Alphandéry gegründet. Es handelt sich um die Schweizer Niederlassung des französischen Unternehmens AlphaOnco, vormals Nanobacterie. Wir haben uns mit Dr. Alphandéry getroffen, um mehr über seinen Werdegang, seine Vision und die Ziele von AlphaOnco zu erfahren.
Sie wurden bereits das fünfte Jahr in Folge in der Rangliste World’s Top 2% Scientists der Stanford University ausgezeichnet. Was bringt Ihnen diese Anerkennung konkret?
Lustigerweise habe ich die Nachricht eher zufällig online erfahren. Obschon diese Einstufung rein ehrenhalber erfolgt, zeugt sie von der Qualität der geleisteten Arbeit und unterstreicht die Bedeutung der akademischen Forschung.
Was hat Sie dazu motiviert, Ihre Forschungstätigkeit mit Unternehmertum zu verbinden?
Diese Aspekte ergänzen sich gegenseitig. Durch die Gründung eines Start-ups kann die Forschung in konkrete Lösungen umgesetzt werden. Bei AlphaOnco wurde ein Grossteil der Forschung intern durchgeführt, was uns deutlich von anderen unterscheidet. Unser Bestreben ist es, eine einfache und erschwingliche Krebsbehandlung zu entwickeln, um die Infrastrukturkosten zu senken und sie den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen.
Was bringt Ihnen das Wallis und seine Akteure für Ihre tägliche Arbeit?
Dank BioArk und der Wirtschaftsförderung Wallis erhalten wir laufend Unterstützung von Experten und profitieren von der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen: Wir teilen uns die Kosten und Einrichtungen und profitieren von professioneller Beratung.
Dieses Konzept könnte jedoch noch weiter ausgebaut werden. Es wäre beispielsweise sinnvoll, ein kantonales Verzeichnis der verfügbaren Anlagen zu erstellen, um deren Zugang zu erleichtern. Es bestünde auch ein echtes Potenzial, weitere Synergien mit bereits ansässigen Unternehmen zu entwickeln, insbesondere um unsere Technologien unter realen Bedingungen zu testen und ihre Entwicklung zu optimieren.
Dank der Betreuung durch BioArk konnten wir an internationalen Veranstaltungen wie der BIO Boston Convention oder den Swiss Biotech Days teilnehmen. Heute konzentriert sich unsere Zusammenarbeit mit BioArk auf die „Fill-&-Finish“-Phase(letzte Fertigungsstufe des Produkts). Der Standort Monthey verfügt über eine Produktionsstruktur, die den GMP-Standards (Good Manufacturing Practice) entspricht, was den Weg für eine Fertigung vor Ort ebnet.
Was können wir Ihnen für die Zukunft wünschen?
Investoren! Im Ernst: Im Bereich der Biotechnologie ist es nach wie vor sehr schwierig, Investoren zu finden, die bereit sind, das Risiko zu tragen. Dies ist ein Punkt, bei dem eine verstärkte Unterstützung sehr hilfreich wäre. Wir bleiben jedoch optimistisch: Wir stehen kurz vor dem Abschluss unserer vorklinischen Tests und treten in eine entscheidende Phase ein, die uns der Markteinführung näher bringt.