Im Rahmen des vom Kanton Wallis unterstützten Programms valais4you besuchte Wirtschaftsförderung Wallis zusammen mit den Unternehmen HYDRO Exploitation SA, AISA Automation Industrielle SA und Siegfried SA das Forum HES-SO in Lausanne. Die Veranstaltung fand am 1. März 2023 statt und bot die Gelegenheit, Studierende zu treffen und den Kanton Wallis als idealen Ort für eine Karriere zu bewerben. An der Rekrutierungsmesse treffen mehr als 1‘000 Studierende, die kurz vor dem Abschluss stehen, auf mehr als 80 Arbeitgeber.
Bei dieser Gelegenheit konnte sich Wirtschaftsförderung Wallis mit Natalie Kalbermatter, HR-Fachfrau bei HYDRO Exploitation, über die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Rekrutierung von qualifiziertem Personal unterhalten.
Wie lautet die erste Bilanz aus Ihrer Teilnahme am Forum HES-SO in Lausanne?
Es war eine tolle Erfahrung. Wir haben junge, motivierte Menschen kennengelernt, die Interesse an unserem Unternehmen bekundeten. Wir haben einen konstruktiven Austausch geführt über die Erwartungen der Jungen und ihre Sicht auf die Rolle, die der Arbeitgeber einnehmen sollte. Viele junge Menschen haben ausserdem grosses Interesse am Kanton Wallis gezeigt und an den tollen Lebensbedingungen, die hier vorzufinden sind.
Auf Rekrutierungsebene hat uns die Messe den direkten Kontakt mit jungen Fachkräften ermöglicht, einem Publikum, zu dem wir trotz Social Media zuvor kaum Zugang gehabt haben.
Aus all diesen Gründen plant HYDRO Exploitation bereits, an weiteren Messen wie dem Forum EPFL in Lausanne präsent zu sein.
Konnten Sie auf diesem Forum Kontakte zu zukünftigen Mitarbeitenden knüpfen?
Ja, wir haben sehr gute Bewerbungen erhalten und sind dabei, die Unterlagen zu prüfen. HYDRO Exploitation rechnet aufgrund ihrer Präsenz am Forum HES-SO noch mit weiteren Bewerbungen.
Ist es für ein Unternehmen wie das Ihre schwieriger geworden, neue Mitarbeitende zu rekrutieren?
In den letzten drei Jahren habe ich festgestellt, dass weniger Bewerbungen auf vakante Stellen eingegangen sind. Die aktuelle Marktsituation und die Pandemie haben dabei eine wesentliche Rolle gespielt. Dennoch stellen wir eine Erholung fest. Junge Menschen sind sehr interessiert am Energiebereich, aber auch an den Werten, die unser Unternehmen vertritt. Wir sind also gut aufgestellt, um neue Talente aufzunehmen.
Mitarbeitende haben neue Bestrebungen. Welche Strategien haben Sie entwickelt, um qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen?
Ja, die Werte der Arbeit haben sich gewandelt. Teilzeitarbeit ist zur Norm geworden und Mitarbeitende fordern eine bessere Work-Life-Balance. Bei HYDRO haben wir verschiedene Modelle eingeführt, um eine flexiblere Gestaltung der Arbeit zu fördern. Zusätzlich zum Homeoffice steht unseren Mitarbeitenden beispielsweise ein Co-Working-Space in Naters und ab September einer in Saint-Maurice zur Verfügung. Ziel ist es, den Arbeitsweg zu verkürzen und die Umweltauswirkungen der beruflichen Mobilität zu verringern.
Wir sind auch dabei, ein System mit kaufbaren Guthaben einzuführen, das es den Mitarbeitenden ermöglicht, pro Jahr bis zu zehn einzelne Tage unbezahlten Urlaubs zu nehmen.
Der Lohn ist nicht mehr das wichtigste Kriterium, um junge Menschen anzuziehen. Man sollte in erster Linie auf eine Unternehmenskultur mit starken Werten und flexiblen Arbeitszeiten setzen und neuen Mitarbeitenden Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
Welche Rolle sollte der Kanton Ihrer Meinung nach einnehmen, um die Rekrutierung zu erleichtern?
Derzeit sind die Instrumente, die uns der Kanton Wallis zur Verfügung stellt, sehr wertvoll. Insbesondere die Unterstützung bei der Organisation und Präsenz an Fachmessen helfen uns sehr. Es ist auch sehr bereichernd, mit mehreren Walliser Unternehmen an diese Fachmessen zu fahren. Dadurch können wir unsere Ressourcen bündeln und mehr potenzielle Mitarbeitende gewinnen.
Wir nutzen ausserdem die Website von valais4you, um neuen Mitarbeitenden aus dem Ausland Schritt für Schritt aufzuzeigen, wie sie sich im Wallis integrieren und hier ein Leben aufbauen können. Aufgrund der schwierigen Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt läge ein möglicher Verbesserungspunkt darin, das Rekrutierungsverfahren für Mitarbeitende aus dem Ausland zu erleichtern.
Weitere Informationen: HYDRO Exploitation SA