Erneuerbarer Treibstoff wird am Chemiestandort Monthey hergestellt

Erneuerbarer Treibstoff wird am Chemiestandort Monthey hergestellt

Die erste Anlage in der Schweiz zur Herstellung von Treibstoff aus erneuerbaren Rohstoffen soll 2024 in Monthey entstehen! Als industrieller Partner des Projekts wird das Unternehmen CIMO bestimmte Infrastrukturen und Dienstleistungen wie das Stromnetz, die Abwasserentsorgung oder die Feuerwehr mitbenutzen.

Die zukünftige Fabrik der Firma Helvoil, die am Chemiestandort Monthey geplant ist, wird sich auf einer Parzelle von 20.000 Quadratmetern erstrecken, einschließlich der Lagerhalle. Die Kosten für das Großprojekt belaufen sich auf rund 100 Millionen Franken. Das Ziel: eine Produktion von sogenanntem „HVO“-Treibstoff pou (Hydrogenated Vegetable Oil) zu starten, d. h. Treibstoff, der aus gebrauchten Speiseölen und tierischen Fetten aus Abfallprodukten hergestellt wird.

„Wir werden unser Baugesuch noch vor Ende des Monats einreichen und hoffen, es bis Ende des Jahres zu erhalten; der Kanton unterstützt uns“, erklärte Luca Schenk, Verwaltungsratspräsident von Helvoil, anlässlich der Pressekonferenz am 8. Juli im Herzen der Chablais-Stadt.

Ein Meilenstein in Richtung Schweizer Selbstversorgung

HVO, das pur an die Zapfsäule gezapft oder beispielsweise mit Diesel gemischt wird, kann insbesondere im Straßenverkehr eingesetzt werden. „Zurzeit importiert die Schweiz den gesamten HVO-Kraftstoff, den sie verwendet, was laut Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung im Jahr 2020 50.000 Tonnen betragen wird“, erklärt Luca Schenk.

„In der Schweiz werden jährlich etwa 150’000 Tonnen Pflanzenöl verbraucht. Davon können wir 20%, also 30’000 Tonnen, zurückgewinnen“, fährt Luca Schenk fort. Die Anlage in Monthey hat den Ehrgeiz, „zu einer besseren Selbstversorgung der Schweiz mit erneuerbaren Kraftstoffen für den Straßenverkehr beizutragen, und zwar mit CO2-Emissionen, die um bis zu 90% gesenkt werden können“.

Schaffung von neuen Arbeitsplätzen

Die Eröffnung der Anlage ist für 2024 geplant. Sie soll 100’000 Tonnen Treibstoff pro Jahr produzieren, „genug, um den gesamten Strassengüterverkehr zwischen Basel und Chiasso während zwölf Monaten zu versorgen oder alle Schweizer Dieselautos zehnmal pro Jahr zu betanken“, illustriert Luca Schenk. Am Industriestandort Monthey werden bis zu 40 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Quelle: Keystone-ATS

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