Espace Mont-Blanc: «PARCOURS – ein Erbe, eine Identität, gemeinsame Wege»

Espace Mont-Blanc: «PARCOURS – ein Erbe, eine Identität, gemeinsame Wege»

Crédit photo : © Moreno Vignolini

Der im Rahmen des Espace Mont-Blanc (EMB) verfolgte integrierte Gebietsplan PARCOURS soll die Zusammenarbeit zwischen den alpinen Grenzgebieten Frankreichs, Italiens und der Schweiz fördern. Das 2018 im Zuge des Interreg-Programms ALCOTRA (Frankreich-Italien) 2014-2020 gestartete Programm vereint verschiedene Partner aus Hochsavoyen, dem Aostatal und dem Wallis mit folgenden Zielen:  Förderung der Raumentwicklung durch Aufwertung der kulturellen und natürlichen Ressourcen, die das gemeinsame Erbe der drei Seiten des Mont Blanc-Gebirges bilden, sowie Anregung und Förderung des bürgerschaftlichen Engagements junger Menschen.

Am 2. Dezember 2022 wurde das Programm nach mehr als vier Jahren leidenschaftlicher und erfolgreicher Arbeit für die Regionen rund um den Mont Blanc abgeschlossen.

Das Programm PARCOURS in Zahlen
  • 3 Länder
  • 73 Gemeinden
  • 4 Projekte
  • 15 Partner

Im Rahmen des Programms hat der Kanton Wallis bzw. die Dienststelle für Wirtschaft, Tourismus und Innovation (DWTI) aktiv an der Umsetzung von zwei Projekten mitgewirkt, die allmählich Früchte tragen. Als Exekutivinstanz der grenzüberschreitenden Konferenz Mont-Blanc (CTMB) auf Schweizer Seite ist die DWTI für die Steuerung und Gesamtkoordination der Projekte des EMB zuständig. Die anderen Walliser Partner, die am Programm PARCOURS teilnahmen, wurden durch einen partizipativen Prozess ermittelt, der sich an den Interessen und Kompetenzen der verschiedenen Akteure auf Schweizer Seite des EMB orientierte.

Projekt «Wanderrouten rund um den Mont Blanc»

Ziel des Projekts ist es, die Fortbewegungsarten rund um den Mont Blanc innovativer zu gestalten, um den Mobilitätsbedarf zu decken, der hauptsächlich mit der lokalen und grenzüberschreitenden Tourismuswirtschaft zusammenhängt. Zu diesem Zweck soll ein Netzwerk von Tourismusakteuren und Mobilitätsfachleuten aufgebaut werden, das auf interaktive und innovative Instrumente im Dienste des sanften Tourismus im grenzüberschreitenden Gebiet des Espace Mont-Blanc setzt.

Konkret geht es darum, ein integriertes grenzüberschreitendes «Smart Mobility»-Netz zu entwickeln, das nachhaltig und innovativ ist. Dafür wird ein elektrisches Bus- und Bike-Sharing-System über ein Netzwerk von Hoteliers und die Entwicklung einer digitalen Plattform mit zahlreichen Funktionen eingerichtet. Das Projekt wurde in Partnerschaft mit dem Forschungszentrum CREM in Martigny durchgeführt und soll den Hotelsektor der betroffenen Regionen dynamisieren, indem es den Rundreisetourismus um den Mont Blanc fördert.

Projet de smart mobility

Projekt «Interpretationspfad zum Natur- und Kulturerbe» 

Ziel dieses Projekts ist es, das aussergewöhnliche und einzigartige Erbe des Gebiets rund um den Mont Blanc aufzuwerten, indem Orte, Strukturen und Akteure vernetzt werden und ihnen die Möglichkeit gegeben wird, ihre Bekanntheit zu erhöhen und auf neue Zielgruppen zuzugehen. Das Projekt bietet einen gemeinsamen und innovativen Ansatz zur Aufwertung des natürlichen und kulturellen Erbes des EMB.

Die punktuellen Aktionen zur Valorisierung des Kulturerbes wurden im Wallis von mehreren lokalen Partnern getragen, darunter der Botanische Alpengarten «Flore-Alpe» in Champex-Lac, die Gemeinde Bourg-Saint-Pierre für das Hospiz auf dem Grossen Sankt Bernhard und der Verein RAMHA (archäologische Erforschung der Hannibal-Mauer) auf dem Gemeindegebiet von Liddes. Die operative Steuerung der Massnahmen auf Schweizer Seite wurde vom CREPA (regionales Studienzentrum für alpine Bevölkerungen) übernommen.

Nach Abschluss dieses Programms sind die Aussichten für den Kanton Wallis erfreulich und die engen Beziehungen zu unseren Nachbarregionen werden sich noch vertiefen.

Joachim Rausis, Gemeindepräsident von Orsières und Mitglied der CTMB, geht auf die Entstehung dieses Projekts und vor allem auf die Perspektiven ein, die den Kanton Wallis bei der Entwicklung künftiger Projekte erwarten:

«Durch das Programm PARCOURS konnten starke und dauerhafte Beziehungen zu unseren Nachbarn geknüpft werden. Die verschiedenen Projekte waren wirklich eine Aufwertung für unsere Region und stärkten das Potenzial für Innovationen und Wertschöpfung. All diese Projekte wären ohne die kantonalen und eidgenössischen Finanzierungen im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) und die Beteiligung interessierter Gemeinden nicht möglich gewesen».

Visite du jardin Flore-Alpe à Champex-Lac

Perspektiven für den Espace Mont-Blanc

Auf dieser Grundlage versuchen die Schweizer Partner des EMB, innovative grenzüberschreitende Projekte zu entwickeln, die den Verbleib der Bevölkerung in den Bergregionen fördern und die wirtschaftliche Widerstandskraft gegenüber den Folgen der Klimaerwärmung stärken. Neben der Notwendigkeit, die Anpassung gewisser Geschäftsmodelle in alpinen Ferienorten zu unterstützen, um einen Ganzjahrestourismus zu begünstigen, liegt die Herausforderung künftiger Projekte des EMB auch in den Bereichen Digitalisierung, Elektromobilität, Entwicklung kurzer Wege und Energie.

Im Rahmen des neuen Interreg-Programms ALCOTRA 2021-2027 möchten die Schweizer Partner weiterhin innovative Projekte mit den anderen EMB-Regionen entwickeln. Die drei Regionen teilen nämlich eine gemeinsame Geschichte und Kultur. Sie kennen die gleichen, für Berggebiete spezifischen Herausforderungen, was den EMB zu einem idealen Testlabor für die Nachhaltigkeitspolitik von Alpenregionen macht.

Fotokredit: © Moreno Vignolini

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