Den Eigentümerinnen und Eigentümern von bestehenden Solaranlagen ermöglichen, ihre Solarproduktion vermehrt selbst zu nutzen: Das ist eine der Hauptaufgaben der neuen Webplattform, die von Evaarist lanciert wurde. Mit einfach zu installierenden Batteriesätzen, die mit wenigen Klicks bestellt werden können, will das Jungunternehmen aus dem Wallis zur Demokratisierung der Energieautarkie beitragen.
Evaarist wurde Ende 2023 von Loïc Viret, Julien Morard und Stéphane Curchod gegründet. Das Ingenieurbüro ist auf erneuerbare Energien und Energieautarkie spezialisiert und hat im Rahmen des Espace Innothèque der Foire du Valais 2024 eine innovative Plattform mit dem Namen autarcie.ch lanciert. «Die Energieautarkie ist für uns eine Herzensangelegenheit», sagt Loïc Viret. Die Überlegungen von Evaarist basieren auf der Feststellung, dass fast 98% der rund 240’000 bestehenden Solaranlagen in der Schweiz nicht mit Batterien ausgestattet sind.
Die Schwankungen der Energiepreise sind ebenfalls ein zentrales Thema für Evaarist. «Die Differenz zwischen dem Preis für den Kauf und dem Preis für die Rücknahme von Energie, unabhängig von Preisänderungen, steigt über die Jahre hinweg stetig an.» Von 10,65 Rappen im Jahr 2021 wird sie auf über 17 Rappen im Jahr 2025 ansteigen. Mit der neuen Gesetzgebung ist es für die Energieversorger zudem möglich, die Preise auf Quartalsbasis festzulegen. «Es wird also immer schwieriger, Finanzpläne für neue Solaranlagen zu erstellen.»
Eine Plattform mit (mindestens) vier Innovationen
«Für unsere Webplattform haben wir uns von dem von Ikea gelebten Do it yourself, den Lieferungen und dem Geschäftsmodell von Amazon und der disruptiven Seite von Tesla inspirieren lassen», erklärt Loïc Viret. Konkret bietet das Unternehmen universell einsetzbare Batteriesysteme für Solardächer an. Dabei stützt es sich auf drei Hauptinnovationen. Die erste ist technischer Natur. Die Idee besteht darin, parallel zum Stromnetz, den Solarmodulen und den vorhandenen Wechselrichtern einen Batteriesatz hinzuzufügen. «Das wird es ermöglichen, zusätzliche Energie zu speichern und mit ihr zu spielen. Und vor allem kann der Autarkiegrad auf 65 bis 85 % erhöht werden, während er ohne Batterien bei 20 bis 30 % liegt.»
Die zweite Innovation betrifft die Art des Vertriebs. «Wir brechen das klassische Vertriebsschema auf, indem wir das Material direkt vom Hersteller zum Importeur importieren, in direkter Linie zum Endkunden.»
Do it yourself ist die dritte Innovation, die autarcie.ch bietet. Die Plattform will Engpässe im Zusammenhang mit der Installation von Solaranlagen beseitigen. «Wir wollen die Leute dazu bringen, so viel wie möglich selbst zu machen, indem sie sich auf einen Elektriker verlassen, der unsere Bausätze anschliesst. Die online bestellten Kits enthalten auch alle notwendigen Unterlagen für den Elektriker. Die vierte Innovation ist schliesslich der Preis. «Das ist derzeit der grösste Engpass bei Batterien.» Dank einer Vereinbarung mit einem deutschen Importeur bietet autarcie.ch Batteriesätze ab CHF 5800 für 10 kWh an.
Ausgestattet für dynamische Preisgestaltung auf dem Energiemarkt
Bei den auf der Plattform angebotenen Basiskits handelt es sich nicht um Anti-Blackout-Systeme. «Aber unsere Systeme können so ausgestattet werden, dass sie funktionieren, wenn das Netz ausfällt. Wir können auch auf dynamische Preise reagieren, die demnächst in der Schweiz eingeführt werden könnten.» Laut Loïc Viret ist es wichtig, Batterien zu haben, die diese schwankenden Preise lesen können.
Mit der einfachen, funktionellen Plattform und den niedrigsten Preisen auf dem Markt will Evaarist so viele Menschen wie möglich auf den Weg zur solaren Autarkie bringen. Das Zeitalter der Batterien hat begonnen und das Jungunternehmen aus dem Wallis wird seinen Teil dazu beitragen.
Weitere Informationen: autarcie.ch et Evaarist