Gekommen, um zu bleiben?

Gekommen, um zu bleiben?

Crédit photo : © Valais/Wallis Promotion

Aufgrund des anhaltenden Wirtschaftswachstums sind in den letzten Jahren zahlreiche Fachkräfte aus aller Welt ins Oberwallis gezogen. Mit einer Umfrage hat valais4you bei ihnen nachgefragt, wie sie sich in ihrer neuen Heimat fühlen. Nun liegen die Resultate vor. 

Alles ist neu, vieles fremd. Staunend schauen sie auf ihrer Zugfahrt von Zurich-Flughafen ins beschauliche Städtchen Visp aus dem Wagonfenster. Vorbei ziehen grüne Hügellandschaften und kleine Siedlungen. Sie sind gespannt, was sie am Zielort erwartet. Nicht als Touristen reisen sie ins Oberwallis. Nein, sie kommen, um länger zu bleiben. Die Geschichte der aus Singapur angereisten vierköpfigen Familie Mhamane, die 2021 in einer SRF-Reportage zum Thema «Wirtschaftsboom im Oberwallis» porträtiert wurde, steht exemplarisch für die Erlebnisse vieler neuer Fachkräfte. Ankommende Menschen aus aller Welt tragen dazu bei, dass die Oberwalliser Bevölkerung nach Jahren der Stagnation – und gar einem Rückgang im Jahr 2019 – nun wieder wachst. 

Das Wachstum im Oberwallis lag in den beiden letzten Jahren deutlich über dem Schweizer Durchschnitt. Es steht symbolisch für die aktuelle Dynamik in der Region. Doch was denken diese Zuzüglerinnen und Zuzüge über ihre neue Heimat? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hat der Dienstleistungsbetrieb valais4you bereits zum dritten Mal nach 2018 und 2020 eine Umfrage unter zugezogenen Personen lanciert. Zwischen September und November 2022 haben insgesamt 491 Fachkräfte von Lonza, Fernfachhochschule Schweiz, HES-SO, Matterhorn Gotthard Bahn und Bosch/Scintilla daran teilgenommen – sie stand in einer deutschen Sprachversion (296 Teilnehmende) und einer englischen Version (195) zur Verfügung. 

Mehr fremdsprachige Fachkrafte 

Die Antworten der beiden Sprachgruppen zeigen teils merkliche Unterschiede. Im Vergleich sind die deutschsprachigen Teilnehmenden im Schnitt etwas Iänger im Land, während vier von fünf fremdsprachigen Expats, deren Anteil zuletzt stark zugenommen hat, in den letzten drei Jahren gekommen sind. 80 Prozent der ersteren Gruppe fühlen sich gut integriert. Bei den Fremdsprachigen sind es nur 50 Prozent. Sprache – und wohl auch Aufenthaltsdauer – scheinen eine wichtige Rolle zu spielen. Die teilnehmenden Personen werden überdies immer junger: So ist etwa der Anteil der U- 30 von 15 Prozent im Jahr 2018 auf 36 Prozent im Jahr 2022 gestiegen. Da erstaunt es kaum, dass 42 Prozent der befragten Fachkräfte als Single anreisten (2018: 23 Prozent). 

Weshalb haben sich die zuziehenden Fachkräfte für ein Leben im Wallis entschieden? Als wichtigsten Grund für die Standortwahl geben die Befragten in beiden Sprachgruppen das attraktive Jobangebot an (68 Prozent). Es folgen Natur und Landschaft. Das ist ein Aspekt, der von mehr als der Hälfte (52 Prozent) als einer der entscheidenden Faktoren angegeben wird. Ebenfalls eine Rolle spielen Sport- und Freizeitangebote sowie Partnerschaft und Familie (je rund 25 Prozent). Drei von vier Befragten könnten sich überdies auch bei einem Stellenwechsel einen Verbleib im Kanton Wallis vorstellen.

Damit wird das bisherige Förderinstrumentarium von Innosuisse zur Unterstützung von Start-ups um ein wichtiges Element ergänzt, nämlich um Weiterbildungs-, Coaching- und Internationalisierungsmassnahmen.Die revidierte Beitragsverordnung der Innosuisse sieht auch neue Bestimmungen zur Nachwuchsförderung vor und führt die Möglichkeit der Unterstützung von Organisationen des Start-up-Ökosystems ein. Sie regelt überdies die Förderung des wissenschaftsbasierten Unternehmertums sowie die Förderung des Wissens- und Technologietransfers.

«Die Umfrage ist ein gutes Stimmungsbarometer. Sie zeigt uns, wo bei den zugezogenen Fachkräften der Schuh drückt und wo wir mit unseren Dienstleistungen ansetzen müssen»

Die Integration als Knacknuss

Als Hürden bezeichnen die Befragten in erster Linie die Dauer amtlicher Prozesse, die mühevolle Wohnungssuche und die bereits erwähnte, vor allem aus sprachlichen Gründen schwierige Integration. «Die Integration der zuziehenden Fachkräfte ist ein Schwerpunkt von valais4you. Darauf wollen wir künftig noch stärker eingehen», sagt Niklaus Furger, Gemeindepräsident von Visp und Vorsitzender des Steuerungsausschuss von valais4you. Schliesslich sei es ein Ziel, die Zugezogenen längerfristig in der Region zu halten. Hinsichtlich der angespannten Wohnsituation ist Furger zudem überzeugt, dass sich die Situation bald entschärfen sollte. « Es sind allein in Visp aktuell mehrere hundert Wohnungen im Bau oder in Planung», betont er.

Ein weiterer Punkt, der die Befragten beschäftigt: Jede dritte Fachkraft bewertet das ÖV-Angebot als mangelhaft. Immerhin rund die Hälfte nutzt ihn im Arbeitsalltag. Zahlreiche Expats wünschen sich einen Ausbau des Angebots, insbesondere zu Stosszeiten und in der Nacht. Ähnlich tönt es bei den Einkaufsmöglichkeiten, wo flexiblere Ladenöffnungszeiten zuoberst auf der Wunschliste stehen. «Die Umfrage ist ein gutes Stimmungsbarometer. Sie zeigt uns, wo bei den zugezogenen Fachkräften der Schuh drückt und wo wir mit unseren Dienstleistungen ansetzen müssen», erklärt Christian Kalbermatter, Betriebsleiter von valais4you.

Quelle: Medienmitteilung

Bildnachweis: ©Valais/Wallis Promotion

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