Die wirtschaftliche Entwicklung hat in den letzten Jahren Menschen aus aller Welt ins Oberwallis gezogen. Und das nicht nur zum Arbeiten: In ihrer Freizeit nutzen die Zuzügerinnen und Zuzüger das vielfältige Vereinsangebot in der Region. An einem Impulsabend wurden nun die Möglichkeiten und Chancen, die sich daraus für die heimischen Vereine ergeben, diskutiert.
Zahlreiche Fachkräfte aus nah und fern haben zuletzt den Weg ins Oberwallis gefunden – allein im Jahr 2021 sind über 6000 Menschen zugezogen. Sie haben eine Arbeit in der Region aufgenommen und bauen sich hier in einem teils fremdartigen Umfeld ein neues Leben auf. Der Dienstleistungsbetrieb valais4you arbeitet daran, den Start dieser Zuzügerinnen und Zuzüger zu vereinfachen und ihre Integration zu stärken. «Eine Region ist nur dann eine lebenswerte Region, wenn vielfältige Möglichkeiten bestehen, am sozialen Leben teilzunehmen», weiss Christian Kalbermatter, Betriebsleiter von valais4you.
Eine wichtige Rolle für die Integration der Neuzuzügerinnen und Zuzügern nehmen die fast 2000 Vereine im Oberwallis wahr. Ob im Kirchenchor oder im Biker-Klub, mit ihrem reichhaltigen Angebot können sie Einheimische und Zugezogene in Kontakt bringen und ihnen die Pflege gemeinsamer Interessen ermöglichen. Aus diesem Grund hat valais4you Anfang dieser Woche einen Impulsabend für Vereine durchgeführt. Dabei ging man Fragen rund um zugezogene Fachkräfte und ihre Einbindung ins Vereinsleben nach. An die vierzig Personen nahmen an der Veranstaltung im Visper Rathaussaal teil.
Beispiele für erfolgreiche Vereinsarbeit
Was für Freizeitaktivitäten suchen sich zugezogene Fachkräfte aus? Wie können sie als neue Mitglieder gewonnen werden? Welche Rolle spielt die Sprache im Vereinsalltag? Und wie können die neuen Vereinsmitglieder überhaupt gefunden und angesprochen werden? Als Beispiele wurden am Anlass drei Vereine aus der Region, die aktiv Fachkräfte und ihre Angehörigen ansprechen, vorgestellt. Sie haben über die gemachten Erfahrungen berichtet: Elias Sarbach stellte den KTV Visp vor, während Michelle Bilgischer den STV Gampel und Amadé Schnyder die amo Visp präsentierten.
Alle drei Vertreter:innen hoben die Wichtigkeit niederschwelliger Angebote und gezielter Präsenz, sowohl online als auch physisch, hervor. Auch die Betreuung wurde angesprochen: «Eine bis zwei Personen pro Team kümmern sich bei uns um die Integration», erklärt Elias Sarbach vom KTV Visp. Ziel sei es, Neumitglieder längerfristig zu binden, was jedoch je nach Aufenthaltsdauer nicht immer möglich sei. Gerade bei ausländischen Fachkräften stehen zudem sprachliche Hürden im Raum. Das ist etwa beim STV Gampel Thema: Mitglieder werden über WhatsApp informiert – bei Bedarf in bis zu drei Sprachen.
Ohne Mehraufwand nicht machbar
Der Impulsabend hat aufgezeigt, dass die Vereine vom Engagement neuer Mitglieder profitieren können – und das nicht nur im Kampf gegen schwindende Mitgliederzahlen. «Eine Offenheit für neue Impulse ist dafür jedoch unabdingbar. Zudem braucht es die Bereitschaft im Verein, einen gewissen Mehraufwand zu betreiben», betont Kalbermatter. Vereinen, die sich für das Thema interessieren, empfiehlt er die Durchführung von Schnupperangeboten. Eine Plattform hierfür bietet beispielsweise das Format der sogenannten Welcome Events, welche regelmässig auf www.valais4you.ch ausgeschrieben werden.
Quelle: valais4you