Das Walliser Start-up Evaarist entwickelt innovative Energiespeicherlösungen, um den Herausforderungen des Booms bei Elektroautos und der Expansion der Photovoltaik zu begegnen. Parallel zu einem F&E-Projekt, das gemeinsam mit den SIG (Services industriels de Genève) durchgeführt wird, plant das Unternehmen, seine Aktivitäten auf die Deutschschweiz auszuweiten. Das Magazin «PME» hat dem Jungunternehmen nun einen Artikel von William Türler gewidmet.
Evaarist ist auf Energiespeicherung spezialisiert und bietet stationäre Batterien in Containern an, die Strom speichern und je nach Bedarf des Netzes innerhalb weniger Minuten wieder abgeben können. Diese Systeme sind so konzipiert, dass sie etwa zwanzig Jahre lang eine optimale Kapazität aufrechterhalten können.
«Neue Möglichkeiten haben sowohl für Privatpersonen als auch für die grossen Akteure des Netzes einen Bedarf an Energiespeicherung geschaffen. Stationäre Batterien mit hoher Kapazität tragen zum Ausgleich des Netzes bei», erklärt Loïc Viret, Mitbegründer des Walliser Start-ups. Das Unternehmen, das im vergangenen Jahr als Ingenieurbüro gegründet wurde, konzentriert sich nun auf stationäre Batteriesysteme, die sowohl für Privatpersonen als auch für grosse Institutionen geeignet sind.
Ein einzigartiges Pilotprojekt in Genf
Im vergangenen Oktober startete Evaarist zusammen mit SIG und dem deutschschweizerischen Unternehmen Libattion ein innovatives F&E-Projekt. Zwei Batteriecontainer werden in einem Genfer Stadtteil installiert, um den Netzausgleich und das «Peak Shaving» zu testen, mit dem der Strombedarf während Verbrauchsspitzen reduziert oder verschoben werden kann. Das Ziel: Die mittags erzeugte Solarenergie zu speichern, um sie abends wieder ins Netz einzuspeisen.
«Dieses Projekt ist besonders spannend: Es handelt sich um eine der ersten F&E-Initiativen dieser Art bei einem Verteilnetzbetreiber in der Romandie», betont Loïc Viret. «Wir verwenden neue Batterien aus Lastwagen, die die Sicherheitstests für Fahrzeuge nicht bestehen, aber von Libattion in Solothurn wiederaufbereitet werden.»
Die von Evaarist entwickelten stationären Batterien funktionieren wie «Mikrowasserkraftwerke». Innerhalb weniger Sekunden können sie die bei Schwankungen der erneuerbaren Energien benötigte Energie einspeisen. An strategischen Punkten des Netzes platziert, verringern sie das Risiko eines Stromausfalls. Ihr zusätzlicher Vorteil: eine schnelle Amortisation der Investition, die auf vier bis fünf Jahre geschätzt wird.
Expansion in der Deutschschweiz
In den kommenden Monaten möchte das Unternehmen Evaarist, das derzeit fünf Mitarbeiter beschäftigt und für 2025 einen Umsatz von 2 Millionen Franken anstrebt, seine Allianz mit Libattion, das kürzlich mit 15 Millionen Franken ausgestattet wurde, verstärken. Das Unternehmen baut ausserdem eine strategische Zusammenarbeit mit EBL auf, einem Basler Energieversorger, der Dienstleistungen zur Verwertung und Vermarktung von in Batterien gespeicherter Energie anbietet.
Das Start-up bereitet gleichzeitig ein Grossprojekt in der Deutschschweiz sowie eine Lösung für die Elektromobilität von Lastkraftwagen vor.
Quelle: Originalartikel von William Türler, erschienen im PME-Magazin vom November 2025
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