Über 12 Millionen für DePoly – das Walliser Deeptech im Recycling-Bereich

Über 12 Millionen für DePoly – das Walliser Deeptech im Recycling-Bereich

Das auf dem Energypolis Campus (Sitten) ansässige und von der Stiftung The Ark unterstützte Walliser Start-up DePoly hat kürzlich eine überzeichnete Seed-Finanzierungsrunde in der Höhe von 12,3 Millionen Schweizer Franken abgeschlossen. Es macht sich mit seiner revolutionären Technologie zum Recycling von PET einen Namen.

DePoly wurde 2021 von Samantha Anderson, Bardiya Valizadeh und Christopher Ireland gegründet und will das globale Problem von Plastikabfällen durch ein chemisches Recyclingverfahren lösen. Es kann alle PET-Kunststoffe und Polyestertextilien in ihre primären chemischen Bestandteile umwandeln. Die daraus entstehenden Produkte, die mit neuproduzierten Materialien vergleichbar sind, können im Anschluss im Rahmen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zur Herstellung neuer Plastikartikel wiederverwendet werden.

Die derzeitige Praxis des weltweiten Kunststoffrecyclings konzentriert sich aufgrund der Komplexität der Sortierung, Trennung und Reinigung der verschiedenen Kunststoffströme auf das Recycling von «perfekten» Kunststoffen. Diese Ströme machen jedoch weniger als 10% der 400 Millionen Tonnen Kunststoff aus, die jedes Jahr produziert werden. Und der Grossteil wird verbrannt oder auf Deponien gelagert. DePolys Game-Changer-Technologie bietet eine universelle Lösung für das Recycling dieser «weniger perfekten» Kunststoffe, da sie bei Raumtemperatur arbeitet und keine Vorwäsche, Vorsortierung oder Trennung von anderen Materialien erforderlich ist.

Das vielversprechende Jungunternehmen hat im Dezember 2020 bereits 1,3 Millionen Schweizer Franken aufgebracht, was ihm die Entwicklung einer Pilot-Recyclinganlage ermöglicht hat. Mit diesem innovativen Verfahren konnten nicht nur fast 7’000 Liter Erdöl pro Tonne produziertem PET eingespart werden, sondern auch der Energiebedarf im Vergleich zur Produktion von neuem PET um zwei Drittel gesenkt werden.

Auf dem Weg zu einer grösseren Expansion

Mit dem Erfolg der aktuellen Seed-Runde hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, eine neue Pilotanlage zu bauen, deren Kapazität von 50 auf 500 Tonnen pro Jahr erhöht werden soll. So will man die kommerzielle Skalierbarkeit der Technologie demonstrieren. Diese Mittel versetzen DePoly in eine gute Position, um die Technologie weiterzuentwickeln und einen wichtigen Schritt bei der Reduzierung des jährlich anfallenden Plastikabfalls zu machen.

Samantha Anderson, CEO und Mitbegründerin von DePoly, erklärte: «Kunststoffe sind Teil unseres Lebens und stellen ein existenzielles Dilemma dar, mit dem wir alle konfrontiert sind. Wir glauben, dass man, um dieses Problem effektiv anzugehen, eine einfache und skalierbare Lösung benötigt, die auch schwierige Kunststoffströme verarbeiten kann.»

Die jüngste Finanzierungsrunde ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg von DePoly und bestätigt den innovativen Ansatz, das allgegenwärtige Problem des Plastikabfalls anzugehen. Der Kapitalzufluss wird diese Mission unterstützen, das Kunststoffrecycling zu revolutionieren und eine nachhaltige Zukunft zu fördern.

Die Finanzierung wurde von BASF Venture Capital und Wingman Ventures gemeinsam geleitet, wobei Unternehmen wie Beiersdorf, Infinity Recycling, CIECH Ventures, Zürcher Kantonalbank, Angel Invest, ACE & Company und andere massgeblich beteiligt waren.

Quelle: DePoly

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