Die Wirtschaftsförderung Wallis hat Plein’R, den Gewinner der Ausgabe 2021 des Prix Créateurs WKB, besucht. Gründer Robin Dorsaz stellt uns die erste Produktionsstätte für Spirulina im Wallis vor.
Spirulina gilt als eines der nährstoffreichsten Lebensmittel. Sie wird überwiegend aus dem Ausland importiert und gedeiht in salzigen und alkalischen Seen in warmen Regionen. Diese Mikroalge kann jedoch auch im Wallis hervorragend angebaut werden, wie Robin Dorsaz mit seinem umweltfreundlichen Anbau in Saxon beweist.
Ein umweltfreundlicher Anbau
Spirulina ist ein Bakterium, das im Wasser wächst und die Eigenschaft hat, wie Pflanzen Photosynthese zu betreiben, weshalb sie auch als Mikroalge oder blaugrüne Alge bezeichnet wird. Die Spirulina von Plein’R wird von April bis Oktober in Becken gezüchtet, die mit natürlichem Wasser aus den Alpen gefüllt sind und im Gewächshaus von der Sonne erwärmt werden. In der Folge wird die Mikroalge geerntet, gepresst und zu feinen Fäden extrudiert. Bei niedriger Temperatur (40 Grad) wird sie zehn Stunden lang getrocknet, um ihre Vitamine und Spurenelemente zu erhalten. «Was mir an der Spirulina-Zucht gefällt, ist, dass ich den gesamten Prozess von A bis Z kontrollieren kann», erklärt Robin Dorsaz.
Seine Produktion erfüllt viele Anforderungen an eine nachhaltige Herstellung. Beispielsweise ist sein Wasserbedarf gering, da das Wasser für den Anbau wiederverwendet wird. Die einzigen Verluste entstehen durch Verdunstung. Da sie Photosynthese betreibt, bindet die blaugrüne Alge nicht nur CO2 aus der Atmosphäre, sondern produziert auch Sauerstoff. Darüber hinaus ist das Milieu von Spirulina so selektiv, dass es das Eindringen anderer Organismen nicht zulässt. Deshalb ist der Anbau dieser Mikroalge frei von Pestiziden oder Herbiziden. «Die Kultivierung von Spirulina ist anspruchsvoll, sie benötigt ein spezielles Biotop. Um die Qualität des Wassers sicherzustellen, führen wir in Zusammenarbeit mit Agroscope und anderen unabhängigen Laboren Analysen durch», so Robin Dorsaz.
Unterstützung für eine innovative Kultur
«Nach meiner Teilnahme am Prix Créateurs WKB sind die Bestellungen explodiert», erzählt der Gewinner der 12. Auch sein Beziehungsnetz hat sich weiterentwickelt. «Als ich zum Beispiel am Foodhack teilnahm, lernte ich Jean Besson kennen, den Verantwortlichen für Innovation bei Zenhäusern. Aus dieser Begegnung entstand das Spirulina-Sandwich, das von Chez Zen vertrieben wird», erzählt Robin Dorsaz.
Dank der im Prix Créateurs WKB enthaltenen Coaching-Leistungen konnte Plein’R Spirulin’Alp Swiss Cosmetics entwickeln, eine Kosmetiklinie auf Spirulina-Basis, die derzeit ein Peeling, eine Maske, ein Öl und eine Seife umfasst. Die vielseitig einsetzbare Mikroalge ist reich an Proteinen und Provitamin A, so dass sie die Restrukturierung der Epidermis fördert. Und dank ihrer antioxidativen Eigenschaften ist sie auch an der Zellregeneration beteiligt. Robin Dorsaz denkt nicht daran, sich mit dem bereits Erreichten zufriedenzugeben, er sucht weiter nach neuen Herausforderungen und Kooperationen.