Das Walliser Unternehmen braincredible will die zerebrale Bildgebung revolutionieren

Das Walliser Unternehmen braincredible will die zerebrale Bildgebung revolutionieren

Einen Zugang zu den Daten unserer Gehirne ermöglichen: So lautet das erklärte Ziel des Walliser Start-ups braincredible, das seinen Sitz auf dem Campus Energypolis hat.

braincredible zeigt sich sehr zufrieden mit der neuen Niederlassung im Wallis, wo das Unternehmen von der Nähe zu hochqualifizierten Forschungsinstituten und -laboren profitieren kann. Erfahren Sie mehr über im Interview mit dem Firmengründer Andrea Biasiucci.

Als Spin-off der ANT Neuro Group, einem der weltweit führenden Hersteller von Elektroenzephalographiegeräten, entwickelt braincredible neue Technologien und Dienstleistungen. Dabei stützt sich das Start-up auf Machine Learning und künstliche Intelligenz sowie die Massenaufzeichnung und -analyse von Daten aus der Gehirnaktivität (EEG). Die Mission des Unternehmens: Den Zugang zu Gehirndaten zu vereinfachen.

Das junge Walliser Start-up, das von der Stiftung The Ark begleitet wird, hat im vergangenen Juli die erste Phase des Venture-Kick-Wettbewerbs bestanden und profiliert sich positiv für den weiteren Verlauf seines Abenteuers.

Andrea Biasiucci_fondateur de braincredible

Andrea Biasiucci

Andrea Biasiucci, erzählen Sie uns von der Gründung von braincredible …

Die Idee kam vom Gründer unserer Gruppe (Anm. d. Red. ANT Neuro Group). Wir sind von einer einfachen Feststellung ausgegangen: Die Elektroenzephalographie (EEG), ein bildgebendes Verfahren des Gehirns, das die Neurowissenschaften deutlich vorangebracht hat, produziert zahlreiche Gehirndaten. Nur schränken die komplexe und teure Logistik der EEG-Aufzeichnungen und der begrenzte Zugang zu den Daten die Wirkung dieser Technologie ein.

braincredible hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, alle Barrieren für die Nutzung der zahlreichen Gehirndaten zu beseitigen, damit unsere Kunden die Daten sammeln können, ohne notwendigerweise über die technische Ausrüstung zu verfügen. In diesem Sinne ist braincredible also ein «neuroscience-as-a-service»-Unternehmen.

Wir haben uns im Wallis niedergelassen und sind mit dem derzeitigen Standort unseres Unternehmens sehr zufrieden. Ich habe davor in Lausanne im Bereich Innovation gearbeitet, aber ich finde, dass der Kanton Wallis seine Stärken ausspielt, insbesondere dank der Nähe zur EPFL in Sitten, aber auch wegen der Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Labors, die hier vertreten sind.

Wie ist die Marktsituation in Ihrem Tätigkeitsbereich?

Die USA sind in diesem Bereich nach wie vor führend. Sie haben sicherlich von Elon Musks Projekt Neuralink gehört, das Implantate entwickelt, die direkt mit den Neuronen verbunden sind. Mehrere andere Initiativen, die unserem Auftrag näher stehen, sind entstanden, darunter Kernel in Kalifornien. Man könnte sagen, dass braincredible wie Kernel ist, nur mit mehr Hardware.

Mit unserem internationalen Netzwerk von Neuro-Technologie-Experten sind wir in der Lage, unseren Kunden ein breites Spektrum an Fachwissen zur Verfügung zu stellen. Wir haben einen dreistufigen Prozess entwickelt, um ihnen (vor allem Unternehmen) dabei zu helfen, Neuro-Technologien zu entwickeln und zu nutzen, ohne interne Spezialteams aufbauen, ausbilden und verwalten zu müssen. Unser Fachwissen umfasst alle Schritte, die zur Nutzung von Gehirndaten führen: von der Technik (Entwicklung von Maschinen und Prototypen) über die Datenaufzeichnung und -analyse bis hin zur Erstellung von «Gehirnmodellen» für Anwendungen im KI-Bereich.

Darüber hinaus hosten wir, ähnlich wie ein Webhoster, Gehirnmodelle, die der Industrie zur Verfügung gestellt werden. Das ist unsere Spezialität!

Welche Risiken sind mit Ihrem Geschäft verbunden?

Der Markt, in dem wir tätig sind, ist sehr wettbewerbsintensiv. Die einzige Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben, besteht darin, ein Angebot von sehr hoher Qualität anzubieten. Es ist deshalb wichtig, einen hochmodernen, zuverlässigen und sicheren Service sicherzustellen. Wir legen grossen Wert darauf, uns mit den Besten zu umgeben. Im Bereich Cybersicherheit beispielsweise haben wir im vergangenen Jahr einen erstklassigen globalen Partner für eine Zusammenarbeit gefunden.

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